Yoga ist Wasser

Ich habe immer wieder betont, dass es keine Rolle spielt, aus welcher Quelle Sie das Wasser schöpfen, solange es rein ist und solange das Wasser den Durst der Menschen löscht.” - Jiddu Krishnamurti


“Lernt das Wasser richtig kennen, und es wird euch stets ein verlässlicher Freund sein.” - Sebastian Kneipp

Liebe Yogainteressierte

Wasser, absolut lebensnotwendig und doch halten wir es für selbstverständlich, dass täglich sauberes Trinkwasser aus dem Wasserhahn fliesst. Ebenso nehmen wir es als eine Selbstverständlichkeit, dass wir in einen schönen Yogaraum gehen können um zusammen mit einer qualifizierten Lehrperson und gleichgesinnten Menschen zu üben.

Ich für meinen Teil bin mir jeden Tag aufs Neue bewusst, welch ein Segen es ist, dass ich schon früh in meinem Leben den Zugang zur Praxis von Yoga und Meditation finden durfte. Durch das aufkommende Interesse an Wasser und am damit verbundenen Thema Gesundheit ganz allgemein wird mir immer realer, wie unglaublich wichtig reines, sauberes Wasser für uns ist. Und auch hier bin ich dankbar für die Gelegenheit mir dessen bewusst werden zu dürfen.

Kennst du das Gefühl, wenn du abends im Bett liegst und ein Strom unendlicher Gedanken hindert dich daran einzuschlafen? Die Gedanken drehen sich im Kreis. Immer wieder fängst du von vorne an, die Gedanken scheinen sich zu überschlagen und kommen einfach nicht zu einem Ende. Wie schaffst du es die Notbremse zu ziehen, wenn du die Kontrolle über die eigenen Gedanken verloren hast? Die Gedanken selbst wirst du nicht ändern können, aber den Umgang mit ihnen. Indem du sie nicht bekämpfst, sondern sie bewusst wahrnimmst, schaffst du es mit der Zeit sie mit Distanz zu betrachten und dich nicht mehr mit ihnen zu identifizieren.

Genau dies können wir auf unserer Yogamatte durch die Praxis von Yoga und Meditation üben. Ist nicht dies gerade in turbulenten Zeiten, wie wir sie jetzt erleben, ein Segen? Sind wir uns dessen wirklich vollkommen bewusst? Welch ein Glück es ist, mitten in der Stadt in einem schönen Raum zusammen mit gleichgesinnten Menschen und einer Lehrperson praktizieren zu dürfen? Oder nehmen wir dieses Glück als Selbstverständlichkeit?

In meiner zweistündigen Lektion beginnen wir jeweils mit Yoga Mudra. Dies ist die Gelegenheit, jedes Mal aufs Neue sich des Geschenkes bewusst zu machen, an welchem wir gerade Teil haben dürfen. Und vielleicht können wir dabei sogar erfahren, dass ich die Praxis auf den Matten gemeinsam mit den anderen nicht nur für mich allein mache, sondern dass ich/dass jeder einzelne durch ihre/seine Anwesenheit allen anderen hilft. Ja, vielleicht ist dieser Gedanke es wert, ihn bei deinem nächsten Besuch in der Yogagemeinschaft aufzunehmen. Was, wenn du mit deiner Präsenz, deinem konzentrierten Üben allen anderen hilfst? Was wäre, wenn ich mich, wenn wir alle, die gemeinsam meditieren, uns aus diesem Gefühl des Gefangenseins, des Sichidentifizierens mit den Gedanken (wie oben beschrieben) durch unsere Praxis befreien könnten? Und was, wenn das so bedeutsam wäre, dass wir damit allen, mit denen wir gemeinsam praktizieren und letztendlich allen Menschen helfen würden?

Würde es dazu führen, dass ich durch die Zeit, die ich habe, um mich Yoga und Meditation zu widmen, eine andere, ganz neue Sicht auf all dieses bekommen würde? Vielleicht würde ich von einem Gefühl von Dankbarkeit erfüllt für diese Gelegenheit, für diesen Ort der Ruhe, für die Anwesenheit jedes einzelnen und für die gemeinsame Zeit auf der Matte.

Genauso erging es mir, als ich mich intensiver mit dem Wasser, welches wir trinken, auseinander zu setzten begann. Ein neues Bewusstsein ist entstanden für die Bedeutung von reinem, sauberem Wasser. Und so habe ich jeden Morgen erneut die Chance, dankbar zu sein für den Segen der Yoga-Praxis für das Wasser, das ich trinke, für die tollen Menschen, mit denen ich meinen Weg teilen darf. Ja, bei genauerem Betrachten gibt es so vieles, wofür ich dankbar sein darf.

Ich wünsche euch allen für dieses neue Jahr Momente der Einkehr und des Erfülltseins.

Euer Manuel


“Um gesund zu bleiben, muss sich der Mensch bewegen, schwitzen und soll das Wasser in seiner mildesten Form gebrauchen.” - Sebastian Kneipp

“Hast du die Geduld zu warten, bis der Schlamm sich gesetzt hat und das Wasser klar ist? Kannst du unbewegt verweilen, bis die rechte Handlung von selbst auftaucht?” - Lao-tse

Piera Bachmann