Wofür brennst du? - Dein inneres Feuer im Sommer mit Yoga nähren und ausbalancieren

 
 

Die wohl beliebteste Jahreszeit in unseren Breitengraden versorgt Körper und Geist in diesen Monaten natürlicherweise mit grossen Mengen an Yang-Energie, welche in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) mit dem männlichen, aktiven, Impuls gebenden Energie-Prinzip assoziiert wird. Es repräsentiert das Gegengewicht zur weiblichen Yin-Energie, die für den passiven, nach innen gerichteten, empfangenden Anteil steht.

Das Element Feuer im Sommer

Yang ist also das Feuer, das im übertragenen Sinne in uns brennt und das für Tatendrang, Dynamik, Freude, Begeisterung und Selbstverwirklichung im Aussen steht. Das Element Feuer, als eines der nach TCM fünf bekannten Elemente, wird dem Sommer zugeordnet. Umso mehr wir uns mit unserem Körper über die Sinne und mit unserem Geist durch achtsame Gedanken und Beobachtungen mit der uns umgebenden Natur verbinden, desto leichter fällt es uns, in Kontakt mit dem jeweils vorherrschenden Element zu gehen.

Dank langjähriger Yoga-Praxis durfte ich meinen Körper bereits insofern kennenlernen, dass mir immer leichter bewusst wird, wenn mein neugieriges Naturell in dieser Jahreszeit zu stark in die Yang-Energie eintaucht und erst kurz vor der roten Linie wieder Halt macht. Vielleicht kennst du das Gefühl, wenn du am liebsten einen Event nach dem anderen besuchen möchtest, deinen gesamten Freundeskreis am besten täglich sehen und drei Projekte gleichzeitig anreissen möchtest?

Das Element Feuer durch Yoga stärken und ausgleichen

In den traditionellen Schriften der Yoga-Philosophie spielt das Feuer immer wieder eine wichtige Rolle. So dient z. B. Agni, das Verdauungsfeuer, der Umwandlung von physischer Nahrung in Energie, hilft jedoch auch bei der Transformation von Emotionen. Zudem ist das Feuer ein wichtiges Element zur Reinigung, wobei in Ritualen Unreinheiten, alter Ballast und negative Anhaftungen verbrannt und transformiert werden können.

Eine weitere, wichtige Eigenschaft, die ich versuche durch Yoga zu entwickeln und in meinen Alltag zu integrieren, ist Tapas. Als eines der fünf Niyamas (ethischer Lebensstil gemäss Yogasutra) bedeutet es, eine "feurige Disziplin" zu kultivieren oder mit Mut und Leidenschaft für etwas zu brennen. Umso mehr ich herausfinde, was mich wirklich erfüllt und glücklich macht, desto gezielter kann ich meine Energie lenken, Angebote priorisieren und so meine Energie wahren. Wenn ich mir Zeit für mich nehme, bewusste Langsamkeit und Pausen in meinen Alltag einbaue, so fühle ich mich am Ende eines Tages ausgeglichener und gestärkter.

Praktische Übungen für den Alltag

Übungen, die das Feuer kultivieren: Feueratem (Kapalabhati), Surya Namaskar, Boot (Navasana) Übungen, die das Feuer ausgleichen: Wechselatmung (Nadi Shodhana), Vorbeugen (passiv), Bauchlage

Mögest du immer wieder dein Feuer neu entdecken, es hüten und mit deinen Mitmenschen teilen, sodass es sich vergrössern kann!

Von Herz zu Herz
Jasmin

Piera Bachmann