Segel neu setzen

 
 

Liebe Freundinnen und Freunde der Yogagemeinschaft

Seit längerer Zeit bin ich wieder einmal an der Reihe, das Wort an euch zu richten. Diese Gelegenheit möchte ich zuallererst nutzen, um mich bei unseren treuen und langjährigen Kursteilnehmer:innen, aber auch bei unseren engagierten Yogalehrer:innen, meinen Vorstandskolleginnen Cristina Suanzes und Patricia Jordi und bei unserer wunderbaren Mitarbeiterin im Hintergrund, Piera Bachmann, zu bedanken. Ohne euch wäre das Fortbestehen der Yogagemeinschaft in ihrer aktuellen Form nicht möglich.

Vor etwas mehr als einem Jahr durfte ich das Präsidium unseres Vereins von Patricia Felder übernehmen, nachdem sie unser „Yoga-Schiff“ während zehn Jahren durch ruhige, aber vor allem während der Covid-Zeit auch durch zunehmend turbulentere Gewässer gesteuert hat. Die Nachwehen der Covid-Zeit spüren wir – wie auch manch anderes Yogastudio – nach wie vor. Die Gewohnheiten der yogapraktizierenden Menschen haben sich seit Corona verändert. Manche sind auf den Geschmack des Online-Yogas gekommen und praktizieren auch nach Corona gerne weiterhin von zu Hause aus. Andere sind nicht mehr bereit, sich für den Besuch eines wöchentlichen Yogakurses durch einen Abo-Kauf zu verpflichten. Wieder anderen ist unser Studio zu wenig „hip“ und sie suchen sich eine trendigere Location mit abgestimmterem Interior Design.

Die Veränderungen machen aber auch vor den Yogaunterrichtenden nicht Halt: Auch viele Yogalehrer:innen sind nicht mehr gewillt, die Zeit, die es für den Aufbau einer eigenen Klasse benötigt, zu investieren und geben enttäuscht auf, wenn die Klasse nicht innerhalb von wenigen Wochen bereits gut gefüllt ist.

So hatten wir im letzten Jahr einige Wechsel im Lehrer:innen-Team und haben uns insgesamt als Team vergrössert. Dadurch können wir die Kosten des Studios auf mehreren Schultern verteilen und das finanzielle Risiko für alle reduzieren. Diese Wechsel im Team haben jedoch mich als Präsidentin und vielleicht auch dich als Kursteilnehmer:in teilweise recht gefordert und waren nicht immer leicht zu verkraften.

Nichtsdestotrotz bin ich persönlich nach wie vor von der ursprünglichen Idee unserer Gemeinschaft überzeugt, im Zentrum von Luzern eine Oase der Ruhe anzubieten, die es unseren Kursteilnehmer:innen ermöglichen soll, inmitten der Hektik und der vielen Pflichten des Alltags einen Moment innezuhalten und zurück zu sich selbst zu finden.

Und es zeigt sich ja leider auch, dass es vielen Menschen in unserer Gesellschaft derzeit psychisch oder physisch nicht besonders gut geht und sie Angebote wie Yoga, Meditation, Qi Gong etc. sehr gut gebrauchen könn(t)en. Insbesondere dann, wenn diese Angebote in einer emphatischen und warmherzigen Atmosphäre angeboten werden, wo eine persönliche Beziehung mit der Yogalehrperson noch möglich ist und es nicht einfach ein anonymes Kommen und wieder Gehen ist, so wie dies teilweise in grösseren Yogastudios der Fall ist.

Nun sind wir daran, unsere Segel neu zu setzen für ein weiteres spannendes Yogagemeinschafts-Jahr und hoffen auf guten Wind, der unser Yoga-Schiff geschmeidig durch die abwechslungsreichen Gewässer geleiten wird. Ich persönlich bin gespannt, was dieses Jahr für uns bereithalten wird und wünsche uns und euch allen gute Gesundheit und viel Freude auf und neben der Matte.

Von Herz zu Herz
Gerda (Imhof)

Piera Bachmann