Wie die Atmung Rückenschmerzen verursachen kann: ein Beispiel

Im letzten Blogbeitrag vom 17. August 2025 wurden einige Ursachen für Rückenschmerzen und deren Vermeidung ausführlich behandelt. Ich möchte hier meine persönlichen Erfahrungen mit einem Atemmuskel hinzufügen, der in meinem Fall ebenfalls Rückenschmerzen verursacht hat. Ich spreche vom Zwerchfell. Es ist der grösste und wichtigste Atemmuskel. Ich werde ihn kurz beschreiben, damit man mich besser verstehen kann.

Dieser Muskel hat die Form eines Bogens. Die rechte Seite liegt über der Leber und ist etwas höher als die linke Seite. Er ist an den Lendenwirbeln L1 - L4 befestigt. Im Brustkorb ist er mit den letzten 6 Rippen verbunden.

Dieser Muskel hat die Funktion, das Befüllen und Entleeren der Lungen mit Luft zu ermöglichen. Aus diesem Grund verändert der Muskel seine Form.

Bei der Einatmung kontrahiert er sich und liegt etwa auf Höhe der 7. Rippe. Bei der Ausatmung entspannt sich der Muskel und liegt auf Höhe der 4. Rippe.

Zurück zu meiner persönlichen Erfahrung...

Wenn ich früher Stress hatte oder auch heute gestresst bin, verändere ich meinen Atemrhythmus. Die Einatmung fällt mir einfacher. Das heisst, mein Zwerchfell bleibt länger zusammengezogen. Dadurch hält der Druck auf die Organe im unteren Teil des Zwerchfells länger. Da auch die Organe ihren Platz brauchen, hat dies schliesslich zu Druck auf den unteren Rücken, die Blase und die Gebärmutter geführt. Dies hat bei mir zu Muskelverspannungen und damit zu Schmerzen im unteren Rücken geführt.

Der Stress verursacht Enge in meinem Brustkorb. Das heisst, einige Muskeln des Brustkorbes sind blockiert und deswegen können sie meine Atmung nicht unterstützen. Schlussfolgerung: Anspannung im oberen Rücken und Rückenschmerzen.

Und jetzt?

Um aus dieser Schmerzspirale herauszukommen, haben mir folgende zwei Beobachtungen geholfen:

  1. Die Ausatmung länger gestalten als die Einatmung. Zum Beispiel auf 4 einatmen und auf 6 ausatmen. Auf diese Weise zwei Minuten atmen oder nach Bedarf auch länger.

  2. Bei der Einatmung, bewusst den Brustkorb zu erweitern.

Wichtig zu wissen: Bei Säuglingen und alten Menschen dominiert die Zwerchfell Atmung. Bei Erwachsenen bewegt der Zwerchfell-Muskeln 60 bis 80 % der eingeatmeten Luft. Die Atmung wird aber auch von anderen Muskeln unterstützt. Alle diese Muskeln arbeiten wie ein Orchester. Ihre Koordination ist funktional. Ihr Ziel ist, eine harmonische Atmung zu ermöglichen.

Und warum nicht Stress von Grund auf vermeiden, immer bewusst atmen und das Leben in vollen Zügen geniessen? Weil ich manchmal vergesse, auf meinen Körper zu hören.

Mein Lieblingsmantra der letzten Jahre: “Mein Körper, mein Lehrer”.

Eure Cristina

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