Das Geheimnis der Zufriedenheit

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Liebe Freunde*innen
Liebe Yoginis

Einmal kamen ein paar Suchende zu einem alten Meister. “Herr”, fragten sie, “was tust du, um glücklich und zufrieden zu sein? Wir wären gerne so glücklich wie du.” Der Alte antwortete mit mildem Lächeln: “Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich, und wenn ich esse, dann esse ich.” Die Fragenden schauten etwas betreten in die Runde. Dann platzte einer heraus: “Bitte, auch wir schlafen, essen und gehen. Aber wir sind nicht glücklich. Was ist also dein Geheimnis?” Doch es kam die gleiche Antwort. Die Unruhe und den Unmut der Suchenden spürend, fügte der Meister nach einer Weile hinzu: “Sicher liegt auch ihr und ihr geht auch und ihr esst. Aber während ihr liegt, denkt ihr schon ans Aufstehen. Während ihr geht, fragt ihr euch, was ihr essen werdet. So sind eure Gedanken ständig woanders und nicht da, wo ihr gerade seid. Im Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft findet das eigentliche Leben statt. Lasst euch auf diesen Augenblick ganz ein und ihr habt die Chance, wirklich glücklich und zufrieden zu sein.”

Die Quelle dieser schönen Geschichte weiss ich leider nicht mehr.

Das Jahr 2020/21 hat alle angehalten mehr über sich selbst nachzudenken und zu reflektieren, zu eruieren was wichtig ist, evtl. das Glück zu finden? Bei mir geht es kunterbunt zu. Drei wichtige Lebensabschnitte wurden ungewollt eingeläutet. Familiär werden die nahestehenden Personen alt, und es geht dem Ende der Lebenszeit zu, die wir alle durchgehen werden. Selten wird darüber gesprochen, schon gar nicht ausserhalb der Familie. Man will ja nicht die anderen langweilen mit den bestürzenden Qualen, an denen man nagt, weil loslassen selten eine Stärke ist. Ja, loslassen, was man liebt, ist ein Prozess, und so bin ich als Mensch sehr gefordert. Deshalb möchte ich allen danken für die gute, wohlwollende, wie lernreiche und lustige Zeit, die wir miteinander verbringen. Ich danke euch, dass auch ihr mich erträgt mit meinen Ecken und Kanten.

Das Leben geht weiter mit uns allen im Hier und Jetzt oder im Dort und Drüben. Es ist jetzt Zeit, dass ich mich intensiv der Yogagemeinschaft widme. Ich möchte mich bedanken bei meinen treuen Gspändli, dass wir durchhalten, einander weiterhin unterstützen, denn unsere Yogagemeinschaft ist genau für das da. Es ist mir auch wichtig, allen Yogateilnehmer*innen danke zu sagen, dass ihr uns nicht im Stich gelassen habt, dass wir in den vergangenen Monaten so eine grosse Solidarität erleben dürfen.

Und so freue ich mich sehr den Herbst einzuläuten auf unserer Yogamatte, so dass wir gesund und munter bleiben, und nicht nachlassen, auch wenn es ab und zu schwierig erscheint.

Ganz liebe Grüsse an alle.

Namaste
Patricia

Piera Bachmann